Friedrichshafen / ras - Der Gemeinderat der Stadt Friedrichshafen hat grünes Licht für den Bau des Kinderhauses Riedlepark gegeben. Ursprünglich mit 5,6 Millionen Euro geplant, liegen die Kosten heute bei 7,5 Millionen Euro – Grund für die bisherige Verzögerung des Projektes.
Diese Mehrkosten sind vom Leiter des Stadtbauamtes Wolfgang Kübler begründet worden. Sie liegen vor allem an sich veränderten Honorarordnungen für die Architekten, aber auch am schlechten Baugrund, auf dem das neue Haus entstehen wird. Dieser ist in schlechterem Zustand als angenommen, der Kampfmittelräumdienst wird dort intensiv arbeiten müssen. Ein weiterer Aspekt sind auch die gestiegenen Zahlen der zu betreuenden Kinder. Im Ergebnis liegen die Kosten des Neubaus derzeit bei 7,5 Millionen Euro. Während der Neubau entsteht kann das alte Haus weiter genutzt werden. Durch die vorliegende Planung kann sogar ein Teil des Grundstücks abgetrennt und für Wohnbebauung genutzt werden. Die beiden Konstanzer Architekten Markus Lanz und Nikolas Schwager hatten im vergangenen Jahr den Wettbewerb zum Neubau des Kinderhauses Riedlepark gewonnen. Der Siegerentwurf sieht alle Gruppenräume im Obergeschoss vor, das durch eine raffiniert angelegte Rampe jedoch auch ebenerdig erreicht wird. Die Architektur wurde von allen Fraktionen als ansprechend, praktisch und konzeptionell für einen Kindergarten sehr gut durchdacht bezeichnet.
Allein bei der Frage der Wärmeversorgung und des Energiekonzeptes diskutierten die Ratsmitglieder. Zur Debatte standen eine Anlage, die aus Luft-Wasser-Wärmepumpe und Photovoltaikanlage bestehen würde und eine solche, die jedoch weitaus mehr Energie selbst erzeugen könne. Die aber würde rund 120000 Euro mehr kosten, pro Jahr jedoch rund 9500 Euro weniger Energiekosten produzieren.
Nach intensiver Diskussion entschied der Rat sich bei zwei Gegenstimmen der FDP und vier Enthaltungen aus der CDU mehrheitlich für die teurere, aber effizientere Anlage, die sich nach rund 13 bis 14 Jahren bezahlt gemacht habe.
Heinz Tautkuss (SPD) regte zudem an, das Thema Wartung und Pflege der Anlage in die Hände des Stadtwerks am See zu geben, da die Kindergartenleitung oder ein Hausmeister damit überfordert sei. Diese Frage soll in Kürze grundsätzlich entschieden werden, sagte Oberbürgermeister Andreas Brand.