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Mundwerk singt sich quer durch Rockgeschichte

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Friedrichshafen / sz - Spritzig, witzig, munter und fidel, mit vielen Gags und Soloeinlagen hat der inzwischen auf fast 50 Sänger angewachsene Projektchor „Mundwerk“ seine Zuhörer in der ausverkauften Rotachhalle überrascht. Mit der Ankündigung „Rezeptlos glücklich“ hatte der Chor nicht zuviel versprochen. Vom Spaziergang durch die jüngere Rock- und Popmusik ließ sich das Publikum begeistert mitreißen.

„Sie hören heute unser Best-of“ sagte Chorleiterin und Pianistin Christine Waggershauser und kam gleich zur Sache: „Hallo, hallo, wie geht`s, wie steht`s“, sang der Chor, so dass sich jeder im Saal angesprochen fühlte. Oliver Gies ist der Autor und Komponist dieses lockeren musikalischen Konzerteinstiegs, der seine Wirkung nicht verfehlte. Beschwingt und leichtfüßig lief das Programm weiter, begleitet von einer Combo, bestehend aus Saxophon (Florian Loebermann), E-Bass (Manfred Müller) und Drums (Michael Broschek). Im Plauderton sorgte die Chorleiterin mit einem Sänger, Werner Fahr, für die Überleitungen zu den Konzertnummern, die einem Querschnitt durch die neuere Rock- und Popmusikgeschichte glichen.

Von der bunten Mischung ist der fetzige Tango „Sway with me“, einst gesungen von Michael Bublé, erwähnenswert: Wem ging er nicht in die Beine? Leichtes Frösteln stellte sich ein - während die Nebelmaschine heftig arbeitete – als der Chor anfangs verhalten, aber dramatisch sich steigernd „The skyfall“ aus einem James-Bond-Film intonierte. Dem Wunsche früherer Zuhörer entsprechend marschierte auch einmal ein strammer bärtiger Bayer, Hans Sautter, in lederndem Beinkleid in die Halle und gab auf seiner Tuba Alpenländisches zum Besten. Da kam Stimmung auf. Ebenso viel gute Laune erzeugte das unerwartete Erscheinen von Helene Fischer mit superblonder gelockter Haarpracht, gemimt von Julia Dorner. Optisch wie akustisch überraschend war der Auftritt des Trommelquintettes: Was man doch alles für rhythmische Effekte mit Hilfe von Reisekoffern produzieren kann. Von Herbert Grönemeyer stammt das Lied vom Autofahrer, der im Stau steht und jammert: „Ich dreh schon seit Stunden hier meine Runden.“ Chor und Publikum konnten dieses Dilemma nachempfinden. Mit dem fröhlichen Song der vier Sängerinnen von „Sister Sledge“ aus den Siebziger-Jahren „We are family“ verabschiedete sich der Chor. Eine passende Zugabe allerdings gab er den Zuhörern noch zum leichteren Einschlafen in der Nacht mit auf den Weg, nämlich „Mister Sandman, give me a dream.“


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